Am 1. Juli-Wochenende war es wieder soweit!

Nachdem die Himmelfahrtstour des RSC Werne Corona-bedingt abgesagt werden musste, freuten sich 9 Frauen des RSC 79 Werne, dass ihre Tour im Juli mit den NRW-Lockerungen möglich war.

Als 9er-Gruppe im Rahmen der Coronaschutzverordnung des Landes NRW (§1/Abs. 1/Nr. 5) durften wir auf dem Rad unterwegs sein und das nutzten wir um uns auf den Weg zum Hotel Loemühle nach Marl zu machen. Unser “Strecken-Scout” Monika hatte die Strecke nach bestem Wissen zusammengestellt, Pausenorte reserviert und alle vorgewarnt: es könnte auch mal trailig werden.

Pünktlich um 09:00 Uhr fanden sich die ersten 8 Teilnehmerinnen an der Katze vor VEW Lokal ein und nach dem Startfoto ging es los Richtung Südkirchen, um Petra abzuholen – unsere “Ersti”.

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Um 09:30 Uhr waren wir dann komplett und es ging nach Selm, um dort auf den Radweg entlang der Funne zu stoßen, der bis zum Ternscher See führt. Nach Umrundung des Ternscher Sees fuhren wir unter dem Kanal durch, um am Ortseingang von Olfen das imposante Eisenbahnviadukt – die Dreibogenbrücke – zu unterfahren.

Entlang der Stever ging es weiter über den Alten Postweg – eine wunderbar ausgebaute Radstrecke mit Flüsterasphalt – bis an den Hullerner Stausee. Mit Bordsteinkanten war es hier etwas holprig, so dass Iris mit ihren Taschen zu kämpfen hatte, die sich manchmal selbständig machen wollten. Aber Iris als “Handwerkerin” reparierte immer schnell. Mit schönen Seeblicken führte der Weg bis zum Halterner Stausee, an dessen Ende es nach 42 km im Café Stiel und Blüte die dringend benötigte Stärkung in Form von Kuchen und Cappuccino gab.

Bis jetzt hatte das Wetter mitgespielt – es war zwar windig und der Wind kam von vorne, aber es war trocken geblieben. Nach der Kaffee-Pause war eine Führung durch das LWL-Römermuseum in Haltern gebucht, so dass Schutz vor dem nun einsetzenden Regen gewährleistet war – eine glückliche Fügung. Nach Fahrrad abschließen, Taschen einschließen, Maske aufsetzen und Eintritt bezahlen, waren alle bereit, Interessantes von den Römern und ihrer Geschichte in Haltern zu hören. Sonja, die “Wißbegierige”, eröffnete die Fragestunde und so wissen wir jetzt alle, dass es schon zu Römerzeiten Einweggeschirr gab, wenn auch aus Ton und dass man als Römerin (um die Zeit 0) eine gute Partie machte, wenn römische Legionäre Germanien und die Germanen überlebten und nach Rom zurückkehrten!

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Den Regen hatten wir damit gut überstanden – und so machten wir uns dran, ein Stück der Römer-Lippe-Route zu folgen. Jetzt wurde der Untergrund schon mal eine Herausforderung – Wiesenwege oder matschichg-erdiger Untergrund. Und auf dem Lippedamm pfiff der Gegenwind. Wer Windschatten fahren konnte, war jetzt im Vorteil in der Verfolgung unserer “Pace-Makerin” Beate. Nach Überquerung von Lippe und Kanal kamen wir auf die Alte Erzbahntrasse durch Marl, die uns genau bis zum Hotel Loemühle brachte. Gegen 17:00 Uhr und nach 71 Kilometern kamen wir gut gelaunt an. Nach den üblichen Corona-Ritualen konnten wir unsere Zimmer beziehen und trafen uns alle frisch geduscht zum Abendessen wieder.

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Die 71 km waren uns aber noch nicht genug: Nach dem Essen sollte es noch einmal zu Fuß rund um den Loemühlenteich gehen. So konnten schon die ersten Single-Trails für den nächsten Tag begutachtet werden und alle entschieden sich – trotz der dicken Satteltaschen – für den Trail und nicht für die Straßenumfahrung. Unsere “Fotografin” Marion steuerte hier ein paar sehenswerte Fotos der am Teich beheimateten Kanadischen Wildgänse bei – wie gemalt!

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Am nächsten Morgen waren alle pünktlich zu 08:30 Uhr zum Frühstück wieder an der großen Tafel versammelt. Der Himmel war bedeckt, aber das trübte unsere gute Laune gar nicht. Nach ausgiebiger Stärkung wurden die Räder wieder bepackt und es ging los, um die trailigen Wege in Angriff zu nehmen. In langer Reihe und mit ausreichend Abstand ging es zwischen Brennnesseln, unter hängenden Ästen und durch enge Baumgruppen Richtung Oer Erkenschwick auf die Trasse der Alten Zechenbahn, die bis zur Zeche Ewald führt. An der Zeche und der kleinen Wasserburg Horneburg vorbei nahm die Truppe dann Fahrt auf in Richtung Schiffshebewerk Henrichenburg und fuhr die steile Rampe im alten Schiffshebewerk hoch – wobei unsere “Bergziege” Dagmar allen davon fuhr und als Erste oben war. Nachdem die (fast einzigen) Höhenmeter der Tour geschafft waren, versammelten wir uns für das Foto der erfolgreichen Kletterinnen vor der geschichtsträchtigen Kulisse.

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Eine wohlverdiente Pause stand jetzt an, die mit Bonbons, Gumibärchen, Raffaelo, Bananen und einem Schluck aus der Trinkflasche gekrönt wurde. Im leichten Nieselregen ging es für ein kurzes Stück am Dortmund-Ems-Kanal entlang, um dann den Kanal zu überqueren und an der Halde Minister Achenbach in die Alte Seilbahntrasse in Lünen-Brambauer einzusteigen. Hier waren wir sehr froh über die “Motivations-Coacherin” Bettina, die uns nach einer erneuten Schlammpassage wieder aufmunterte und gleich die Führung der Gruppe übernahm.

Nach Umrundung der Halde Tockhausen folgten wir für ein kurzes Stück flach dem Datteln-Hamm-Kanal. Dort waren wir uns nicht ganz sicher, wie es weitergeht, so dass wir froh waren, dass wir unsere “Elektrikerin” Jasmine für die Wegeerkundung vorschicken konnten, um rechtzeitig zum reservierten Termin das Lokal Westermanns in Lünen zu erreichen – für die wohlverdiente Kaffeepause. Aber nicht nur der warme Kaffee und der leckere Kuchen taten gut, auch die Möglichkeit, in trockene Sachen zu schlüpfen, war sehr angenehm. Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, starteten wir von Westermanns über die Gneisenau-Trasse Richtung Preußenhafen. Vom Preußenhafen ging es dann über bekannte Wege an der Seseke und dem Kuhbach nach Werne. In Bergkamen stiegen die ersten Fahrerinnen aus und nahmen hier den kurzen Weg nach Hause. Alle anderen mussten noch mindestens bis Werne fahren, bzw. Petra hatte an diesem Tag die meisten Kilometer zu fahren, da sie noch bis Südkirchen musste. Zum Schluß kam doch noch die Sonne raus und versöhnte so ein bißchen für den vorherigen Nieselregen. Am Ende hatten die Fahrerinnen 145 km auf dem Rad hinter sich gebracht, mit viel Wind, mit einigen trailigen Passagen, mit Kaffepausen, mit lebhaften Gesprächen, mit interessanten Einblicken ins grüne Ruhrgebiet, mit Regen und Sonne. Alles spricht von daher für eine Wiederholung in 2021 – wir freuen uns drauf.

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