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Ich bin 40 Jahre alt und fahre seit meinem 14. Lebensjahr regelmäßig Fahrrad. Es begann mit der Fahrt zur Schule von Stockum nach Werne. Dies hatte den Vorteil, dass ich länger schlafen konnte und auch nicht mehr den Schulbus verpasste. Später bin ich dann auch meistens mit dem Rad zur Arbeit nach Münster oder Bochum gefahren. Heute fahre ich ca. 15000 KM pro Jahr. Als Radtouristikwart des RSC Werne natürlich hauptsächlich bei Radtouristik- und Countrytourenfahrten.

Für die Serie des Westfälischen Anzeigers möchten meine Bekannte Sonja und ich die Leser auf eine Tour zu den Spuren des Bergbaus in unserer Region mitnehmen. Folgerichtig beginnt die Tour am Förderrad auf dem Parkplatz des Solebades. Am Stadtpark vorbei verlassen wir Werne Richtung Süden nach Rünthe. Am Gedenkstein des Werner Bundes unterqueren wir die Kamener Straße und schleppen unsere Räder wieder hinauf zum neuen Radweg über die alte Eisenbahnbrücke nach Bergkamen. Diese Lösung ist noch nicht optimal. So ein schöner Radweg hat meiner Meinung nach einen besseren Anfang verdient.

Nachdem wir den Kanal überquert haben, verlassen wir den Radweg nach rechts Richtung Naturschutzgebiet Beversee. Der Beversee verdankt seine Existenz den Bergsenkungen in unserer Region. Wir folgen der großen Beverseerunde entgegen dem Uhrzeigersinn. Nach einem Kilometer Walddurchfahrt erreichen wir wieder die Südseite des Kanals. Wir folgen dann den Beschilderungen des Römerradweges und der Landesgartenschauroute. Dabei können wir bei der Überquerung der Eisenbahnlinie noch persönlich den Schrankenwärter spielen .

Wir umfahren dann die Halde „Großes Holz“. Ich empfehle aber, dass vom Regionalverband Ruhr neu errichtete Basislager am Fuße des Gipfels zu besuchen. Der Rundblick ist phantastisch und durch die neue Asphaltierung ist dies auch kein Blut, Schweiß und Tränenanstieg mehr.

Nach Durchqueren des Weddinghofener Waldes verlassen wir den Römerweg nach links und fahren sofort wieder auf den Kuhbachradweg. Der Radweg führt uns durch Oberaden und endet an der Lüner Straße. Der Lüner Straße folgen wir rechts und biegen dann nach ca. 300 Meter wieder links auf die Landesgartenschauroute ab. Nach kurzer Zeit haben wir dann das Landesgartenschaugelände am Horstmarer See erreicht. Ich besuche dann immer das Denkmal von Herrn Uljanow (Lenin). Die Legende besagt ja, dass die von der Reichsregierung gesponserte Eisenbahnfahrt von Herrn Uljanow durch Deutschland auch über die in der Nähe verlaufende Eisenbahnlinie geführt haben soll. Deswegen steht dies Denkmal wohl heute hier.

Wir fahren dann auf dem Radwegenetz NRW Richtung Dortmund. Am Wasserwanderrastplatz Preußenhafen legen wir eine Pause ein. Bei Sonja muss dringend aufgestauter Kommunikationsbedarf abgebaut werde und ich spüre auch die ersten Anzeichen von Unterhopfung . Nach dem diese Bedürfnisse gestillt wurden, geht es weiter durch Lünen-Süd nach Gahmen. Wir fahren parallel zum Süggelbach und folgen dabei den Schildern Richtung Dortmund, später Richtung Brechten/Brambauer. Dieser Streckenabschnitt ist landschaftlich sehr schön.

In Brechten biegen wir rechts vor der romanischen Dorfkirche auf den alten R33 (Beschilderung noch vorhanden). Dieser führt uns dann Richtung Brambauer. Wir verlassen dann den R33 links nach einem Trafohaus der Stadtwerke. In der Siedlung angekommen sofort wieder links zu einem Waldstück. Wir biegen dann rechts in dem Wald ein und folgen immer dem Weg entlang der Siedlung. Am Ende des Weges (vor einer abgesperrten Straße) biegen wir rechts in die Rudolfstraße. Auf der linken Seite der Rudolfstraße befindet sich dann das Bergarbeiterwohnmuseum . Hier wurde ein „Koloniehaus“ vom Beginn des letzten Jahrhunderts originalgerecht erhalten. Ein absolutes Kleinod in unserer Region. Besonders aufgrund der anschaulichen Darstellung durch die beiden Museumsführer. Für größere Radlergruppen können auch eigene Führungen vereinbart werden (Kontakt 0231/876502).

Von der Rudolfstraße fahren wir nach rechts auf die auf die Hauptstraße (Königsheide) und biegen dann links in die Lenaustraße ab. Fast am Ende der Lenaustraße kreuzt dann der Radweg. Hier biegen wir dann rechts ab. Nach kurzer Zeit erreichen wir dann auch den Colani-Ufo und befinden uns dann auf dem Radweg „Route der Industriekultur“. Dieser führt uns über den Kanal und auf den Lippedamm . Den Lippedamm verlassen wir nach links Richtung Alstedde. Wir überqueren die Landstraße und biegen nach der Schuhfabrik rechts ab. Am Ende des Weges dann links auf die Borker Straße Richtung Bork. Am Ortsausgang Lünen dann ein Rechtsschwenk auf den Römerradweg. Dieser führt uns dann durch den Cappenberger Wald. Wir verlassen den Römerradweg erst am Schnadegangstein Lünen/Selm. Wir biegen dort rechts ab uns überqueren den Bauernhof. Am Ende des Weges geht es rechts ab Richtung Langern. Wir durchqueren Langern und fahren dann rechts auf die Varnhöveler Straße Richtung Werne. Nach dem Anstieg biegen wir rechts in die Straße Am Romberg. Ab hier führt uns dann das Radnetz NRW oder der heilige Jacobus zurück nach Werne. Bei einem Eis oder einem Getränk kann man jetzt die Tour ausklingen lassen.

Kurzinfos: Streckenlänge 50 KM (mit Anstieg Halde Großes Holz 52 KM), Belag: Asphalt, Waldwege, fester Schotter, für Rennräder nicht geeignet, Vorsicht auf dem Römerradweg bei der Umquerung der Halde. Der Belag bei einer Abfahrt ist durch Wurzeln unterwandert