Heute fährt erneut Daniel Schulte, Touristikwart des Radsportclubs Werne, mit dem Rad von Werne bis zum Kloster Vinnenberg an der Landesgrenze zu Niedersachsen gelegen.

Daniel am Anne Frank GynasiumNachdem ich mich bei der letzten Tour hauptsächlich südlich der Lippe aufgehalten habe, möchte ich heute eine längere Tour von 110 Kilometer ins östliche Münsterland vorstellen. Meine Bekannte Sonja ist wieder mit von der Partie – sowie zusätzlich noch ihr Lebensgefährte Norman und ihre Freundin Marion. Die Tour kann selbstverständlich auch in Etappen gefahren werden. Sie ist als kombinierte Rad- und Zugtour konzipiert. Eine Verbindung zweier umweltfreundlicher Fortbewegungsmittel. Ich habe mich dabei an das Radnetz des Radelpark Münsterland gehalten. Die Abweichungen vom Streckennetz werden von mir im Text erwähnt.

Los geht’s am alten VEW-Lokal an der Goerdelerstraße. Wir verlassen Werne auf den Spuren des Römerweges und verlassen diesen an der Höhe des Grünen Winkels und folgen im Uhrzeigersinn der bekannten Trimmstrecke. Die Trimmstrecke verlassen wir beim Übergang über den Autobahnzubringer und nun befinden wir uns wieder auf dem Radwegenetz.

Wir folgen den Wegweisern und durchqueren den Forst Lembeck. Am Ende des Waldes biegen wir rechts ab und überqueren die Autobahn. Es geht dann weiter geradeaus mit Überquerung der Straße Herbern-Horst. Am Ende des Weges biegen wir dann nach links. Die nächste Abbiegung wieder rechts und wir befinden uns wieder auf dem Radweg. Wir folgen den Wegweisern Richtung Amecke/Walstedde.

Bäuerliche LandschaftIn Walstedde würde sich für größere Gruppen ein Besuch der Kornbrennerei Eckmann anbieten (www.brennerei-eckmann.de). Seit 170 Jahren wird hier schon westfälischer Landwein hergestellt. Wir fahren aber nüchtern weiter über das Radwegesystem nach Sendenhorst, in die Heimatstadt von Alex Klaws, dem ersten DSDS-Superstar mit den großen Gesten. Wir machen unsere erste Rast in der Eisdiele. Sonja und Marion können ihre Heimatstadt nicht verleugnen. Der bestellte Krokantbecher mutiert durch die üppigen Änderungswünsche zum “Bochumer Barockbecher”.

So gestärkt fahren wir über die normale Landstraße nach Everswinkel. Ein neuer Radweg erleichtert das Verlassen des Radwegesystems. Auf der großen Kreuzung in Everswinkel fahren wir weiter geradeaus und schon befinden wir uns wieder auf dem Radweg Richtung Müssingen/Einen und danach Richtung Milte. In Milte ist der Weg über die Landstraße zum Kloster Vinnenberg schon ausgeschildert.

Wir befinden uns jetzt an der niedersächsischen Landesgrenze. Das Kloster Vinnenberg (www-kloster-vinnenberg.de) ist Ende des 13. Jahrhunderts gegründet worden und war bis zum Jahr 2005 von Benediktinerinnen bewohnt. Von 1941 bis 1945 waren sie von der Gestapo aus Westfalen vertrieben worden.

Der “Klostersturm” in Westfalen war einer der Auslöser für die drei berühmten Predigten des Kardinal von Galen im Juli 1941. Da wir uns auf dem Gebiet der Pferdestadt Warendorf befinden, treffen wir natürlich auch Kutschenfahrer mit schönen friesischen Pferden.

Leider schließt das schöne Lokal neben dem Kloster, in dem wir unser Mittagsessen eingenommen haben. Als Alternative bietet sich das Bauerncafe Habichtshof (Schirl 55/Ostbevern) an. Wir sind schon über 70 Kilometer gefahren und die Mädels sind immer noch gut drauf. Die frische Landluft statt der vom Feinstaub geschwängerten Luft in ihren Heimatstädten sorgt wohl für zusätzliche Motivation. Es geht weiter nach Ostbevern. Dort lohnt ein Besuch des Schlosses Loburg. In Ostbevern fahren wir erst für 100 Meter auf dem Radweg Richtung Ladbergen und biegen dann Richtung Westbevern ab. Am Radweg liegt das schöne – schon vom Maler Otto Pankok verewigte – Haus Langen.

Bei der Weiterfahrt nach Lauheide habe ich dann eine Reifenpanne. Ist jetzt schon der vierte Flicken auf meinem Vorderradschlauch. Lieber repariere ich ja immer generös und völlig selbstlos die Räder der Mädels. Ihr schlechtes Gewissen sichert dann immer die nächste Runde. Vielleicht beim nächsten Mal. Das gute Radwegesystem führt uns dann von Handorf in die Innenstadt von Münster.

Jetzt steht noch das Schwierigste vor uns: Das Durchqueren des Tarifdschungels der Deutschen Bahn und der Kauf der Radkarten. Nach 10 Minuten ist auch das geschafft. Der “Lünener” bringt uns dann wieder zum Bahnhof nach Werne. Wir beenden nun leider schon unseren schönen Tag in landschaftlich reizvoller Umgebung.