Beim Auftakt zur diesjährigen Westfalen-Winterbike-Trophy in Capelle sicherte sich der RSC Werne mit 32 Teilnehmern klar den Titel der teilnehmerstäksten Mannschaft.

Es ist früh, noch nicht einmal richtig hell. Ein bisschen mag das auch daran liegen, dass die Sonne vor lauter Wolken nicht zu sehen ist. Was man aber sieht sind einige Radfahrer im RSC-Trikot, die sich am bekannten Treffpunkt an der Goerdeler Straße eingefunden haben. Wohl ein paar Übermotivierte mag der ein oder andere Passant denken, der zu solch früher Stunde auch schon auf den Beinen ist. Da haben jene auch nicht ganz unrecht.
Dann geht es los, Richtung Capelle. Die Nervosität im Feld ist quasi greifbar. Schließlich wartet man schon seit über drei Monaten, dass es endlich wieder los geht. Diesen Gedanken hatten wohl auch einige andere Radler, denn obwohl wir recht früh am Start in Capelle ankommen ist schon ordentlich Betrieb. Bevor wir aber los können muss erstmal noch die Nummer abgeholt werden und die Einschreibung darf man auch nicht vergessen. Wieder draußen hat sich schon eine beträchtliche Schlange vor dem Startbogen gebildet, aber los geht’s erst um zehn Uhr, bis dahin ist noch etwas Zeit. Einige konnten wohl wirklich nicht schnell genug da sein. Na ja, macht nichts, da kann die Rennabteilung nochmal ihre „Renntaktik“ in Ruhe durchgehen.
Dann geht es endlich los. Noch bevor der Startschuss verhallt ist, hat Fred attackiert, heute werden wohl keine Gefangenen gemacht. Der Rest der Rennabteilung kann diese frühe Offensive natürlich nicht einfach so hinnehmen und so startet Jonas prompt einen Gegenangriff. Die Touristikabteilung lässt es hingegen lieber ruhiger angehen.
Schließlich geht es zum ersten Mal durch den Matsch, aber wer gedacht hat, dass hier ein wenig Tempo rausgenommen wird hat sich arg geirrt. Schließlich muss man in solchen Passagen vorne fahren, um nicht den ganzen Dreck abzubekommen. Den Positionskämpfen fallen sogleich einige Fahrer zum Opfer. Die Fahrt entwickelt sich zu einer Jagt mehrere kleiner Gruppen. Es geht über Wald und Wiesen, manchmal auch ein bisschen Straße. Schließlich finden nahezu alle Fahrer wieder Anschluss an die Rennergruppe.
Dann geht es auch schon das erste Mal an die Kontrolle, für den ein oder anderen kommt diese gerade recht. Hier kann man auch mal auf die etwas zurückgefallenen Fahrer warten. „Gleich aber mal etwas ruhiger, ne?“ tönt es vom Kuchentisch. „Ja sicher!“ kommt die Antwort von irgendwo her. Von wegen. In den unbefestigten Teilstück wird wieder Volldampf gefahren, aber immerhin lässt man Nachzügler auf dem Asphalt wieder ran kommen.
Plötzlich sind wir auch schon wieder in Nordkirchen und somit zum zweiten Mal am Kontrollpunkt. Hier kann man nochmal ein wenig Energie in Kuchen- und Brotform oder heißen Getränken für den Rückweg einwerfen. Und weiter geht’s. Nochmal über eine aufgeweichte Wiese, durch einen Wald, dann noch eine Steigung und schon sieht man das Ortsschild von Capelle. Ordnungsgemäß wird sich hier nochmal in einem finalen Sprint die Lunge aus dem Leib gefahren und dann ist die Tour auch schon vorbei.
Na ja, noch nicht ganz. Schließlich geht es ja auch noch mit dem Rad wieder zurück. Und selbiges will zudem ordentlich geputzt werden.
Zu Hause kann man schließlich die Tour nochmal in Ruhe Revue passieren lassen.
In der Tat eine sehr gelungene Fahrt, obwohl, oder gerade weil, das Wetter in den Tagen zuvor die Strecke an einigen Stellen ein wenig schwer gemacht hat. Für Crosser war das natürlich ideal. Und wem nicht so sehr nach schlammigen Wiesen oder Wäldern war, dem wurden sogar einige Alternativen über einfachere Abschnitte geboten, sodass im Endeffekt jeder eine tolle Tour fahren konnte und seinen Spaß hatte. Mehr als 500 Teilnehmer sind dafür Beweis genug. Nächstes Jahr steht die Tour auf jeden Fall wieder im Terminkalender des RSC, nicht zuletzt weil es ja auch den Titel der teilnehmerstärksten Mannschaft zu verteidigen gilt.

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