6. Tag, Donnerstag, 25.05.2017

Heute stand die Königsetappe an: von Elmen nach Nauders über 2 Pässe. Von der Distanz mit 98 km ist es die kürzeste Etappe, aber mit 3.400 Höhenmetern so viel bergauf wie auf keinem anderen Teilstück.

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Die ganze Nacht über hatte es in Elmen geregnet. Morgens hörte der Regen auf und die Wolken standen im Tal. Es war kühl, als wir uns um 9.30 auf den Weg machten. Keinen Kilometer von unserer Unterkunft entfernt wartete der Einstieg zum Hahntennjoch. Gleich am Anfang schon eine knackige Steigung mit 17 % im Mittel. Wie vorab verabredet fuhr jeder sein Tempo. Bald war die Gruppe auseinandergefallen. Bis zur Passhöhe sind es 15 km. Die steilsten Stellen sind im ersten und im dritten Drittel. Im Mittelteil ist die Belastung auf weniger steilen Abschnitten geringer. Es gibt keinen Seitenstreifen, geschweige denn einen Radweg. Die Straße ist schmal, vielleicht 6 Meter breit. Sie führt durch vier Tunnel. Mit diesen Tunneln hat es so seine Bewandtnis, aber davon später. Jeder hat so seine Herangehensweise an einen Pass. Frederik Volmerg  zum Beispiel ist aktiver Rennfahrer. Für ihn ist ein Pass in erster Linie eine sportliche Herausforderung. Das er hoch kommt, ist keine Frage. Umso eher, wie schnell und mit wieviel getretenen Watt. Ähnliches gilt für die Sportler bzw. Lizenzfahrer Jürgen Teicher und Dirk Riechers. Für die Touristiker der Gruppe geht es eher um das Ankommen. Wie heißt es so schön: „Distanz entsteht im Kopf“. Also immer die nächste Kehre, die nächste Serpentine zum Ziel nehmen. Dann weitersehen.  Auf den Körper hören. Wer über seine Leistungsfähigkeit  hinausgeht, schafft es nicht bis oben, geschweige denn bis ans Etappenziel. Dann lieber Tempo rausnehmen. Heute war es nicht einfach, sich auf das Radfahren zu konzentrieren.  Als Nachteil stellte sich der Feiertag heraus. Viele Motorradfahrer waren unterwegs. Gerade am Hahntennjoch riß der Strom der Biker praktisch nicht ab. Das war solange man sich im Freien befand nur ärgerlich. Wenn sich aber in den Tunneln so eine Rotte von hinten näherte, hörte es sich an, als würde hinter einem alles zusammenstürzen. Es war ohrenbetäubend laut. Gott sei Dank waren die Tunnel nicht so lang. Es war oben auf der Passhöhe ungemütlich kalt. Daher nur schnell Jacke, Armlinge und Beinlinge angezogen und dann in die Abfahrt nach Imst. Über 16 km rasende Fahrt entschädigte für die Mühen bergauf. Je tiefer wir kamen desto wärmer wurde es. In Imst angekommen war es richtig warm. Wir hielten uns nicht lange auf und machten uns gleich an den nächsten Pass, die Piller Höhe. Nicht ganz so steil und nicht ganz so lang wie das Hahntennjoch. Wieder eine atemberaubende Abfahrt, diesmal ins Inntal. Auf uns warteten dann noch knapp 40 km in Richtung Reschenpass bis zu unserem Etappenziel Nauders. Müde und wohlbehalten erreichten wir gegen 16.30 Uhr unser Ziel für heute. Morgen geht es nach Italien.

Zahlen, Daten, Fakten von Werne nach Poggibonsi
Etappe Datum von nach Kilometer Höhenmeter
1 20.05.2017 Werne Breitscheid 162 2.949
2 21.05.2017 Breitscheid Stockstadt a.M. 127 1.338
3 22.05.2017 Stockstadt a.M. Ebni 155 2.593
4 23.05.2017 Ebni Schweighausen 153 1.869
5 24.05.2017 Schweighausen Elmen (A) 113 1.300
6 25.05.2017 Elmen (A) Nauders (A) 98 3.396
Summe bis jetzt 808 13.445

Heute die Königsetappe beim Giro d`Italia und so auch bei unseren Vereinskollegen auf dem Weg von Elmen nach Nauders.

Gratulation, dass alles gut geklappt hat.
Danke an Dirk für die lebendigen Berichten und an alle für die Fotos zum Mitfiebern.

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