Von einem Nationalpark und seinem höchsten Berg, Radfahrern, die an ihre Grenze kommen und einem Defekt

Heute stand eine anspruchsvolle Etappe auf dem Programm. Aber der Reihe nach. Zunächst outeten sich die Radfahrer als Liebhaber der englischen Küche. Oder, genauer gesagt, des englischen Frühstücks. Die meisten wählten english breakfast. Das bestand heute aus gebratenen Eiern (fried eggs) oder Rührei (scrambled eggs), Bohnen in Tomatensauce (beans in tomato sauce), gebratenen Würstchen (fried sausages), gebratener Blutwurst (Black Pudding) und Armer Ritter (French Toast). Wie gesagt, zum Frühstück. Kann man sich wohl nur erlauben, wenn man anschließend den ganzen Tag Fahrrad fährt. Womit wir wieder bei unserem eigentlichen Thema sind.

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Mit Black Pudding!

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Der Zug rollt – bevor es den Berg hochgeht!

Bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen ging es von Derby durch den Nationalpark Peak Distrikt. Unser Ziel für heute war die Stadt Dukinfield. Sie liegt im Westen von Manchester. Von der Topographie war heute die vielleicht anspruchsvollste Etappe. Der Nationalpark heißt nicht umsonst Peak District, auf deutsch frei übersetzt Bergisches Land. Und gebirgig war es tatsächlich. Der bekannteste Gipfel ist der 517 m hohe Mam Tor. Wir teilten uns heute in drei Gruppen auf. Die Rennfahrer hatten sich die längste Tour ausgesucht mit den meisten Höhenmetern. Dann gab es eine mittlere Gruppe mit etwas weniger Kilometern und Höhenmetern und eine dritte Gruppe, die nicht viel weniger als die 2. Gruppe fuhr, aber auf die dicksten Steigungen verzichtete. So konnte sich jeder nach Leistungsvermögen oder Tagesform die passende Gruppe wählen. Den Wagen und die Verpflegung übernahm heute Uwe Stanka. Nicht zu topen: neben den Bananen und Riegeln organisierte er eine Kühltasche und servierte unterwegs Eis und gekühlte Getränke! Perfekt.

Die größte Herausforderung heute war die Auffahrt zum Mam Tor. Auf vielleicht 4 km geht es 300 Höhenmeter empor. Die Straße ist steil. Sehr steil. Es gibt längere Passagen, da steigt sie mit 20 % an. Brennende Oberschenkel, Schnappatmung und ein rasendes Herz sind garantiert. Glücklicherweise stand oben Uwe mit der beschriebenen Verpflegung. Er bekommt sicher heute Abend einen ausgegeben!

Als die drei Gruppen am späten Nachmittag nach und nach unser Etappenziel erreichten, hatten wir etwa 120 km Fahrtstrecke und 1.800 Höhenmeiter zusammen. Wir hatten heute auch das erste größere technische Problem. Ottmars Fahrrad ging kaputt. Er konnte treten wie er wollte, die Kette drehte das Hinterrad nicht mehr. Für die Experten unter den Lesern: Defekt am Freilauf. Für solche Fälle haben wir das Auto und den Anhänger dabei. Schnell war das Versorgungsfahrzeug zur Stelle und Ottmar und sein Rad eingeladen. Morgen suchen wir einen Fahrradladen für die Reparatur. Unvermeidlich fuhren wir auf den letzten Kilometern durch städtische Umgebung und mitten durch den Feierabendverkehr. Jetzt suchen wir erst mal nach einer Gaststätte fürs Abendbrot. Morgen geht´s weiter. Bericht folgt.

(Bericht: Dirk Pohl)

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